Die Lizenzierungsrichtlinie der meisten (B2B) Software- und Gerätehersteller fällt in eine der folgenden Kategorien:
- Technisch (proaktiv)
- Inhouse-Lizenzierungslösung
- Externe/professionelle Softwarelizenzierungs-API
- Lizenzaudits (reaktiv): keine technische Lizenzierung, Bedingungen auf Papier geregelt
- Hybrid – Kombination von technischen Lizenzen und Audits
Die Herausforderung für jeden Softwarehersteller besteht darin, die Richtlinie zu finden, die ihm UND seinen Kunden am besten dient. Nachdem wir uns mit der Inhouse-Lizenzierung befasst haben, wollen wir nun den Fall von Lizenzaudits beleuchten.
Audits (oder vertragliche Lizenzierungsmechanismen) sind insbesondere bei neuen B2B-Produkten (Startups) üblich, da sich Anbieter zu Recht mehr auf Umsatz und Wachstum konzentrieren als auf die Vermeidung von Umsatzverlusten. In solchen Fällen behalten sich die Anbieter das Recht vor, beim Kunden Lizenzaudits durchzuführen. Obwohl die Lizenzprüfung eine großartige Möglichkeit ist, das Problem technisch zu umgehen, die Entwicklungsabteilung sich auf den Kern konzentrieren zu lassen und Lizenzprobleme beim Installieren, Testen oder Ausführen der Software zu vermeiden, müssen einige Aspekte berücksichtigt werden:
- Ressourcen und Wachstum: Auditing ist ein Prozess, der auf beiden Seiten wertvolle Ressourcen verbraucht. Bei einem wachsenden Kundenstamm kann es zu einem Albtraum werden (fragen Sie Microsoft). Dies ist einer der Gründe, warum Software Asset Management (SAM) eine große Branche mit spezialisierten Unternehmen ist.
- Kundenbeziehung: Die meisten Unternehmenskunden haben keine Absicht zu betrügen, sondern arbeiten daran die Vorschriften einzuhalten. Leider sind sie manchmal „unterlizenziert“, ohne es zu wissen. Statt reagieren zu müssen, verhindern sie lieber. Für Anbieter ist es von entscheidender Bedeutung zu erkennen, dass Auditing eine reaktive Lösung ist, die den Kunden überraschen und unnötige Spannungen erzeugen kann. Jede proaktive Lösung hätte ein mögliches Durcheinander verhindert.
- Umsatzverlust: Mangelnde technische Lizenzierung erleichtert (wenn nicht garantiert) Umsatzverluste. Nur wenige Anbieter sind in der Lage, regelmäßige Audits durchzuführen. Langfristig ist daher ein Umsatzdelta so gut wie sicher.
- Lifecycle/ Dynamic Entitlement: In einer Zeit, in der Kunden maximale Flexibilität und Pay-as-you-go-Modelle verlangen, werden Audits immer wieder Schwierigkeiten haben, den sich ständig ändernden Anforderungen gerecht zu werden.
- Analytics: Ohne technische Lizenzierung verschenken Anbieter die Chance des Echtzeitzugriffs auf eine synchronisierte Kundendatenbank, die wertvolle Informationen über die reale Kundenlandschaft liefert.
Letztlich hängt die Frage nach der Eignung des Audits (oder einer anderen Lizenzierungsrichtlinie) von der Anwendung und der (Größe des) Kundenstamms ab.