Eine gute Idee?

Viele Softwareanbieter setzen überraschenderweise immer noch auf Software-Audits, um die Übernutzung ihrer Produkte zu verhindern, anstatt eine echte Lizenzierungslösung zu implementieren. Wir nennen das den „reaktiven Ansatz.“ Doch die Mehrheit entscheidet sich mittlerweile für einen proaktiveren Weg. Allerdings wählen sie häufig eine interne Lösung, die wir hier „EasyLic“ nennen. Die typischen Argumente für diesen Ansatz lauten:

  • „Unsere Entwickler schaffen das schon.“
  • „Dieses kritische Know-how müssen wir unbedingt im Haus behalten.“
  • „Externe Tools bieten vielleicht nicht die nötige Flexibilität oder Funktionalität für zukünftige Anpassungen.“

Für einfache B2C-Software, die weder besonders komplex noch langfristig im Einsatz ist, mag diese „EasyLic“-Herangehensweise tatsächlich sinnvoll sein. Doch was passiert, wenn Ihr Produkt komplexer wird, verschiedene Editionen umfasst, regelmäßige Updates braucht oder es sich um eine Geschäftsanwendung handelt? Dann nimmt die Geschichte von EasyLic in der Regel folgenden Verlauf:

Der Unvermeidliche Verlauf

  • EasyLic 1.0 erfordert massive Entwicklungsressourcen, deckt aber zunächst die grundlegenden Anforderungen ab.
  • Es basiert auf simplen Lizenzschlüsseln.
  • Es bietet jedoch keinen optimalen Schutz, da Ihre Entwickler keine Sicherheitsexperten sind und das Thema Lizenzierung für sie keine Priorität hat.
  • Mit dem Wachstum Ihres Kernprodukts steigen auch die Lizenzierungsanforderungen: Testversionen, Pay-as-you-go-Modelle, Lizenzen für Partner und Reseller, sowie Benutzerlizenzen (named oder concurrent).
  • Immer mehr Ressourcen aus Entwicklung und Verwaltung fließen plötzlich in die Lizenzverwaltung. Kunden müssen den Support kontaktieren, um einfache Probleme zu lösen, wie Hardwarewechsel oder Versions-Upgrades und Downgrades.
  • Der CTO ärgert sich, dass EasyLic wertvolle Entwicklungsressourcen verschlingt, die eigentlich für die Weiterentwicklung des Hauptprodukts gedacht waren.
  • Der CEO ärgert sich, dass neue Geschäftsmodelle durch Lizenzierungshürden blockiert werden.

Und irgendwann dämmert es sowohl den Entwicklern als auch dem Management: EasyLic 2.0 muss her, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Doch das kostet nicht nur Zeit und Geld – es bedeutet auch eine Herausforderung für den Vertrieb, weil bestehende Kunden ihre alten Lizenzschlüssel austauschen müssen.

Dann wird das Produktportfolio erweitert, und plötzlich steht das Unternehmen vor einem neuen Problem: EasyLic 3.0 muss entwickelt werden, weil die bisherige Lösung nur auf das erste Produkt zugeschnitten war. Das Lizenzchaos geht also weiter.

Fazit

Selbst wenn nicht jeder dieser Punkte exakt auf Ihr Unternehmen zutrifft – Sie erkennen das Muster, oder? Es ist an der Zeit, über eine zukunftssichere, professionelle Lösung nachzudenken, bevor EasyLic Ihre Wachstumsstrategie ausbremst.